Letztes Jahr am Freitag, 24. September 2021 hat Teatro due Mondi den Auftakt gefeiert mit dem Stück "Mauerrisse" auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg. FAIRburg hat diese Veranstaltung anlässlich des 10jährigen Vereinsjubiläums im Rahmen der IKW ausgerichtet.
Fotos: Biryar Kouti
Teatro due Mondi erzählten von hohen, trennenden Mauern, die immer noch und immer wieder gebaut werden. Es gibt davon so viele auf der Welt, dass sie aus der Luft wie ein riesiges Labyrinth aus versperrten Wegen und Einbahnstraßen aussehen. Die Schauspieler stoßen an diese Mauern, versuchen, sie zu überwinden, werden zurückgewiesen, versuchen es wieder und wieder, suchen nach neuen Wegen.
Wer keine Papiere hat, wer anders ist, wird nicht durchgelassen. Und dann ist da auch noch das menschliche Unbehagen vor dem Unbekannten. Man nimmt sich in Augenschein, man versucht zu ergründen, ob man einander vertrauen kann. Wertschätzung und Vertrauen entstehen nur, wenn man Taue zwischen den Ufern spannt, Wasser dorthin bringt, wo es keins gibt, dem Schwachen hilft, seine Tasche zu tragen, und wenn man morgens unter demselben
Himmel aufwacht.
Mit diesem Stück wollen wir von unserer seit acht Jahren währenden Begegnung mit Flüchtlingen und Asylbewerbern erzählen. Aber auch mit Fremden aus anderen europäischen Ländern und mit Italienern, die sich fremd fühlen. Schließlich verliert sich jeder mal im eigenen Labyrinth. Denn Theater bedeutet gemeinsames Agieren und einander Vertrauen.
Wie alle unsere Straßentheaterproduktionen basiert MAUERRISSE auf thematischen Aktionen, die choreographisch, choral und textlich in Szene gesetzt werden und eine starke visuelle und inhaltliche Aussagekraft haben. Durch sie teilen wir unsere Sicht auf das Theater und vor allem auf die Welt mit.
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